Margreth Tews

16.05.2001, OÖ. Nachrichten

16.05.2001, OÖ. Nachrichten

Ich will dich nicht mehr sehen – Neuer Vermittlungsweg vor Scheidung
VON CHRISTINE RADMAYR

“Ich will von dir nichts mehr sehen und hören”Ê-ÊWut, Verletzung, Enttäuschung und Machtspiele machen optimale Vereinbarungen bei Trennung oder Scheidung oft sehr schwierig. Die Mediatorin Margreth Tews geht den Weg der Shuttle-Mediation, in der sie sich als Mittlerin zweier Parteien versteht.

Wenn sich zwei nicht mehr gemeinsam an einen Verhandlungstisch setzen wollen, dann ist die Shuttle-Mediation ein Weg, Konfliktlösungen zu finden, bei denen sich keiner der Parteien über den Tisch gezogen fühlt. “Die Kinder sind oft die Leidtragenden, wenn sich Eltern trennen und keine klaren Vereinbarungen zwecks Besuchsrecht treffen können”, weiß Tews aus der Praxis. “Andere Mediatoren weisen Scheidungswillige oft ab, wenn sie nicht gemeinsam die Sitzungen besuchen wollen”, sagt Tews, die daher den Weg der Shuttle-Mediation anbietet. Die Linzerin arbeitet in Einzelsitzungen mit Partnern und Kindern und hört sich deren Problemlage an. Sind Kompromisse ausgehandelt, werden beide Teile an den Tisch zur Unterschrift gebeten.

Gemeinsame Obsorge

Es fällt bei Scheidungen oft schwer die Elternebene von der Paarebene zu trennen. Emotionale Verletzungen spiegeln sich im Kampf um die Kinder wider. “Klare Übereinkunft ist besonders hinsichtlich der gemeinsamen Obsorge, die ab Juli in Österreich möglich wird, wichtig”, sagt die Mediatorin, die auch bei Konflikten in Firmen vermittelnd tätig ist. In Deutschland gibt es seit 1998 das Recht auf gemeinsame Obsorge, das von 60 bis 80 Prozent der Eltern auch gerne in Anspruch genommen wird.

Tews Arbeit ist lösungsorientiert und impliziert ein Kommunikationstraining für die Eltern. “Besonders Frauen sollen oft klarer in ihren Forderungen und in der Sprache sein. Männer zahlen meist lieber, wenn sie ihre Kinder regelmäßig sehen und Kontakt haben.”

Wenn neue Partner bei den Geschiedenen ins Spiel kommen kann es, laut Mediatorin, wieder zu Konflikten kommen. Die Eltern verpflichten sich, bei Prob-lemen wieder Kontakt mit der Mediatorin aufzunehmen. Tews will Scheidungskonflikte im Vorfeld ausräumen, den Betroffenen Schmerz sowie viel Geld, das oft in Psychologen-Gutachten fließen würde, ersparen.

Ich will dich nicht mehr sehen – Neuer Vermittlungsweg vor Scheidung
VON CHRISTINE RADMAYR

“Ich will von dir nichts mehr sehen und hören”Ê-ÊWut, Verletzung, Enttäuschung und Machtspiele machen optimale Vereinbarungen bei Trennung oder Scheidung oft sehr schwierig. Die Mediatorin Margreth Tews geht den Weg der Shuttle-Mediation, in der sie sich als Mittlerin zweier Parteien versteht.

Wenn sich zwei nicht mehr gemeinsam an einen Verhandlungstisch setzen wollen, dann ist die Shuttle-Mediation ein Weg, Konfliktlösungen zu finden, bei denen sich keiner der Parteien über den Tisch gezogen fühlt. “Die Kinder sind oft die Leidtragenden, wenn sich Eltern trennen und keine klaren Vereinbarungen zwecks Besuchsrecht treffen können”, weiß Tews aus der Praxis. “Andere Mediatoren weisen Scheidungswillige oft ab, wenn sie nicht gemeinsam die Sitzungen besuchen wollen”, sagt Tews, die daher den Weg der Shuttle-Mediation anbietet. Die Linzerin arbeitet in Einzelsitzungen mit Partnern und Kindern und hört sich deren Problemlage an. Sind Kompromisse ausgehandelt, werden beide Teile an den Tisch zur Unterschrift gebeten.

Gemeinsame Obsorge

Es fällt bei Scheidungen oft schwer die Elternebene von der Paarebene zu trennen. Emotionale Verletzungen spiegeln sich im Kampf um die Kinder wider. “Klare Übereinkunft ist besonders hinsichtlich der gemeinsamen Obsorge, die ab Juli in Österreich möglich wird, wichtig”, sagt die Mediatorin, die auch bei Konflikten in Firmen vermittelnd tätig ist. In Deutschland gibt es seit 1998 das Recht auf gemeinsame Obsorge, das von 60 bis 80 Prozent der Eltern auch gerne in Anspruch genommen wird.

Tews Arbeit ist lösungsorientiert und impliziert ein Kommunikationstraining für die Eltern. “Besonders Frauen sollen oft klarer in ihren Forderungen und in der Sprache sein. Männer zahlen meist lieber, wenn sie ihre Kinder regelmäßig sehen und Kontakt haben.”

Wenn neue Partner bei den Geschiedenen ins Spiel kommen kann es, laut Mediatorin, wieder zu Konflikten kommen. Die Eltern verpflichten sich, bei Prob-lemen wieder Kontakt mit der Mediatorin aufzunehmen. Tews will Scheidungskonflikte im Vorfeld ausräumen, den Betroffenen Schmerz sowie viel Geld, das oft in Psychologen-Gutachten fließen würde, ersparen.